Akademisierung in der Pflege
Gesundheitsfachberufe sollen künftig vermehrt an Hochschulen ausgebildet werden. Das schlägt der Wissenschaftsrat (WR) in seinen „Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen“ vor. Die Akademisierung der Pflege soll erfolgen, weil Pflegekräfte zukünftig komplexere Tätigkeiten ausüben sollen als heute.
Auch sollen Pflegekräfte bis zu einem gewissen Umfang Aufgaben der Ärzte übernehmen. Das Handeln müsse demnach anhand Wissenschaftlicher Erkenntnis reflektiert werden, dass sei mit einer üblichen Ausbildung auf berufsbildenden Schulen nicht möglich, so der Wissenschaftsrat. Es ist bei weitem nicht nur das Ärztliche können entscheidend, sondern auch die Fachkompetenz und das Ausbildungsniveau der Pflegekräfte. Zudem ändert sich das erforderliche Wissen in immer kürzeren Abständen – neben einer hohen Fachkompetenz ist lebenslanges Lernen eine zentrale Voraussetzung.
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union etwa den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien oder Österreich haben bereits eine Voraussetzung für die Ausübung eines Gesundheitsfachberufes. In Deutschland hingegen besteht immer noch die klassische dreijährige Ausbildung. Für die Akademisierung ist eine politische Stütze Grundvoraussetzung, jedoch wird die Akademisierung immer weiter aufgeschoben ausgenommen von Hebammen, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten. Widersprüche, Interessenskollisionen und Barrieren lässt die Akademisierung langsam voran schreiten.