Unterschiede zwischen ambulant und stationär?
Was genau bedeutet eigentlich ambulant und stationär? Verschiedene Bedürfnisse verlangen auch nach verschiedenen Pflegekonzepten und so wird der jeweilige Bedarf auch individuell zugeschnitten.
Wo liegt der Unterschied?
Je nach Betreuungsform, des Pflegebedürftigen, ist der Pflegeaufwand und somit auch der Aufgabenbereich des Pflegepersonals anders. Hier wird z.B. auch zwischen den Pflegebereichen ambulant und stationär unterschieden. Im Grunde genommen geht es hier um die Pflege zu Hause (ambulant) und die Pflege in einer dafür vorgesehenen Einrichtung, die dann auch mit einem Umzug verbunden ist (stationär).
Was bedeutet ambulant genau?
Bei der ambulanten Pflege geht es um die Betreuung durch einen mobilen Pflegedienst. Der Pflegebedürftige wohnt weiterhin Zuhause und wird beim Tagesablauf unterstützt. Hier geht es um stundenweise Versorgung und festgelegte Termine durch den Pflegedienst, damit der Pflegebedürftige die notwendige Hilfe erhält, die er braucht.
Ebenfalls als ambulante Pflege bezeichnet man die “24 Stunden Betreuung” durch eine Betreuungsperson, die in das “Zuhause” des Pflegebedürftigen einzieht. Diese Pflegeform ähnelt einer stationären Pflege, ermöglicht es dem Pflegebedürftigen aber, in seinem gewohnten Umfeld zu bleiben. Die Betreuungsperson kümmert sich ausschließlich um die Belange des Pflegebedürftigen und gewährleistet die notwendige Hilfe und einen reibungslosen Tagesablauf. Die Pflege kann in dieser Form optimal an die persönlichen Bedürfnisse des zu Pflegenden angepasst werden. Der Aufgabenbereich einer “24 Stunden Betreuung” ist sehr breit gefächert (z.B. Haushalt, Hygiene, Mobilität, Ernährung, leichte Pflege) und kann individuell festgelegt werden. Da es sich bei den Betreuungspersonen meist um osteuropäisches Pflegepersonal handelt, ist eine medizinische Versorgung, auch bei ausgebildetem Personal, aus rechtlichen Gründen aber leider nicht möglich. Aufgrund dessen bietet sich ein zusätzlicher, ambulanter Pflegedienst in Kombination an.
Was macht ein ambulanter Pflegedienst?
Ambulante Pflegedienste unterstützen Pflegebedürftige und ihre Angehörige bei der Pflege.
Pflegedienste bieten Familien Unterstützung und Hilfe im Alltag. Das kann Angehörigen helfen Beruf, Pflege und Betreuung besser zu organisieren. Die Leistungsangebote der ambulanten Pflegedienste erstrecken sich über verschiedene Bereiche.
Dies sind vor allem:
- Pflegemaßnahmen die körperbezogen sind, zum Beispiel Körperpflege, Ernährung, Förderung oder Bewegungsfähigkeit
- Betreuungsmaßnahmen im pflegerischen Bereich, zum Beispiel Hilfe bei der Orientierung, bei der Gestaltung des Alltags oder auch bei der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte
- häusliche Krankenpflege nach § 37 SGB V als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung wie zum Beispiel Medikamentengabe, Verbandswechsel, Injektionen
- Beratung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen bei pflegerischen Fragestellungen, Unterstützung bei der Vermittlung von Hilfsdiensten wie Essensbelieferung oder Organisation von Fahrdiensten und Krankentransporten
- außerdem Hilfen bei der Haushaltführung, zum Beispiel Kochen oder Reinigen der Wohnung
Durch die ambulante Pflege können Betroffene in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und es ist auch einfacher für die Angehörigen.
Die Qualität des ambulanten Pflegedienstes wird durch ein internes Qualitätsmanagement geregelt: Qualitätsmanagement im ambulanten Pflegedienst
Vorteile/Nachteile der ambulanten Pflege:
- man wohnt weiterhin in den “eigenen vier Wänden”
- man lebt noch relativ selbstständig
- keine medizinische rundum Betreuung
- festgelegte Termine durch den Pflegedienst
Was bedeutet stationär genau?
Bei der stationären Pflege geht es z.B. um die Betreuung in einem Heim. Wenn der Pflegebedürftige im Alter hauswirtschaftliche und pflegerische Hilfe benötigt, ist der Umzug in ein Altenheim oder Altenwohnheim empfehlenswert. Sie beziehen ein eigenes Appartement und werden im jeweils benötigtem Aufwand versorgt, haben aber dennoch die Möglichkeit sich teilweise selbst zu versorgen und ihren Tagesablauf mit zu gestalten.
Bei einem erhöhten Pflege-/Betreuungsbedarf ist der Umzug in ein Pflegeheim ratsam. Hier arbeitet das ausgebildete Pflegepersonal im Schichtdienst, sodass eine rund-um-die-Uhr Versorgung zu jedem Zeitpunkt gewährleistet wird. Hierbei ist der Tagesablauf des Pflegebedürftigen größtenteils festgelegt und aufgrund des Schichtdienstes wechseln auch die Ansprechpartner. Der Pflegebedürftige wird in einem Einzel- oder Doppelbettzimmer untergebracht und die verschiedenen Pflegetypen auch miteinander vermischt.
Die Pflegeversicherung zahlt bei vollstationärer Pflege einen Pauschalpreis. Wenn die Leistungen der Pflegeversicherung für die Bezahlung einer stationären Leistung nicht ausreicht, muss der Pflegebedürftige einen Eigenanteil zahlen. Ebenfalls müssen Kosten für die Unterbringung und Verpflegung sowie Investitionskosten (Ausgaben des Betreibers der Einrichtung für Anschaffungen, Gebäudemiete etc., die auf Heimbewohner umgelegt werden können) übernommen werden.
Vorteile/Nachteile der stationären Pflege:
- Rund-um-die-Uhr Versorgung durch ausgebildetes Personal
- Geregelter Tagesablauf
- meist keine Selbstständigkeit mehr
- Unterbringung Einzel-/Doppelbettzimmer
2 Kommentare
Hallo Marina, vielen Dank für Dein gutes Feedback.
Ein weiterer wichtiger Punkt der in diesem Artikel nicht ausführlich aufgegriffen wird sind die meist sehr hohen Kosten, die mit der stationären Pflege verbunden sind. Vorallem bei alleinstehenden Personen kann das ein wichtiger Faktor für die Entscheidung zwischen ambulanter oder stationärer Pflege sein.