Was bedeutet das Coronavirus für die Pflege?
Das Coronavirus verunsichert nun auch die Menschen in Europa. Nachdem das Virus Ende Januar in Deutschland ausgebrochen ist und sich vor allem in Italien immer mehr ausbreitet gerät die Gesellschaft immer mehr in Panik.
Die Menschen haben Angst
Die Nachfrage an Atemschutzmasken sowie anderen Hygieneprodukten wie Desinfektionstüchern –gel oder –spray steigt massiv. Der Frankfurter Pharmagroßhändler Alliance Healthcare berichtet, dass es sich nicht mehr um einen rational gesteuerten Markt handelt. „Die Leute haben Angst und tätigen Panikkäufe.“ Apotheker berichten, dass vor allem der Wunsch nach Informationen steigt. Herkömmliche Papiermasken sind seit Wochen ausverkauft und auch die professionellen FFP Masken werden rar.
Warum sind alle Masken ausverkauft?
Die Menschen haben vor allem aus Angst Atemschutzmasken erworben. Sie bunkern diese, um zur Sicherheit ein paar Masken zu Hause zu haben.
Doch vor allem liegt der Ausverkauf an der stockenden Produktion. Viele Großhändler sind kaum noch lieferfähig. Der Großteil der Ware wird in China produziert, dem Land aus dem das Coronavirus entstammt. Es ist unklar, wie die Produktion in China weiterverläuft. Da in einigen Ländern Asiens das Tragen einer Atemschutzmaske zur Pflicht wurde, behalten sie große Mengen nach Bedarf im eigenen Land. Daher wird der Export stark eingeschränkt.
Ebenfalls stocken Lieferketten, die wichtige Arzneimittel nach Deutschland und Europa bringen.
Welche Masken sind hilfreich?
Als besonders sicher gelten FFP „Filtering Face Piece“ Masken. Vor allem FFP2- und FFP3- Masken steigen in der Nachfrage um mehr als 500 Prozent. Nahezu virendicht seien jedoch nur die Masken der Schutzklasse FFP3. Eine solche FFP3- Maske ist ab 20 € erhältlich. Allerdings bekommt man durch diese Atemschutzmasken nur schwer Luft. Der Mundschutz hilft, das Risiko einer Ansteckung über Tröpfchen, welche durch Husten und Niesen in Umlauf gebracht werden, zu verringern. Jedoch gibt es keine Garantie, dass dadurch eine Ansteckung des Coronavirus komplett ausgeschlossen wird. Momentan ist das Risiko sich auf der Straße anzustecken noch sehr gering und daher besteht noch keine Notwendigkeit eine Atemmaske zu tragen, so Bernd Salzberger, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektologie. Es sei nur dann notwendig, wenn man husten oder niesen muss und somit Anzeichen einer Ansteckung aufweist oder wenn man eine infizierte Person betreut.
Viele Menschen kennen zudem den richtigen Umgang mit den Masken nicht
Besonders wichtig ist es, seine Hände ständig und gründlich zu waschen. Wenn man eine Maske trägt, sollte sie Mund, Nase und Kinn abdecken. Sie sollten die Maske zwischendurch nicht mehr anfassen. Falls doch – unbedingt wieder Hände waschen. Die Maske sollte von hinten wieder abgesetzt werden. Die Vorderseite darf nicht berührt werden. Die Entsorgung muss durch einen geschlossenen Behälter erfolgen. Sobald die Maske feucht wird, muss man unbedingt eine neue nehmen. Im schlimmsten Fall kann nämlich die Maske selber zur Infektionsquelle werden.
Was ist beim Umgang mit Infizierten zu beachten?
Da eine Übertragung bei engem häuslichem oder pflegerischen Kontakt zwischen Menschen möglich ist müssen sehr spezielle Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Für die räumliche Unterbringung eines Erkrankten gelten folgende Empfehlungen:
- Isolierzimmer sowie eigene Nasszelle
- Schleuse bzw. Vorraum zum Isolierzimmer
- abstellen einer raumlufttechnischen Anlage, die Luft in andere Räume verbreitet
- Besucher auf ein Minimum beschränken
Besucher sowie vor allem das Pflegepersonal müssen persönliche Schutzausrüstung verwenden. Diese besteht aus
- Schutzkittel
- dicht anliegender Atemmaske (min. FFP2)
- Einweghandschuhe
- Schutzbrille
- Wasserdichte, langärmelige Einwegschürze.
Dies gilt bei pflegerischen, diagnostischen oder therapeutischen Behandlungen eines infizierten Patients.
Was kann man tun, um eine Infektion vorzubeugen?
Das RKI (Robert Koch-Institut) empfiehlt, neben regelmäßigem Händewaschen eine angemessene „Husten- und Niesetikette“ – die Benutzung von Taschentüchern bzw. wenn diese gerade nicht zur Hand sind, in die Armbeuge zu husten. Außerdem gilt es Abstand zu Erkrankten zu halten und gut zu überlegen, welche Großveranstaltungen man besuchen möchte. Überlegen Sie außerdem gut, welche Reise Sie antreten möchten.
Vor allem wird besorgten Bürgern geraten, erst einmal ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten.